Entstehung der Abseitsregel

Bereits seit dem Jahr 1863 besteht im Sport die Abseitsregel. Die Regel besagt, dass ein Ball, der im Rücken des Gegners gespielt wird, keinesfalls weiter gespielt werden darf. Der Torwart hat in diesem Fall nur sehr selten eine Chance, wenn er in der Position eins gegen eins gefordert ist. Beim Entstehen dieser Regel ging es also einfach um Fairness. Die berühmten Abstaubertore sollen so verhindert werden, bei de- nen der Gegner sich nur nah genug am eigenen Tor aufhalten muss und schnell genug den Ball annehmen und in das Tor befördern muss. Es ist keine Verwunderung, dass diese Regel im Mutterland des Fußballs, in England, entstand. Da die Spielzüge und Spielsituationen sehr vergleichbar sind, wurde diese Regel auch auf den Rugby und den Eishockey-Sport übertragen. Damit sollte dem Lauf- oder Feldspiel und einem echten Dribbeln das Wort geredet werden. Nicht die taktische, berechnende und kalkulierte Untätigkeit eines abwartenden Angreifers soll belohnt werden, sondern das offene Spiel, der direkte, nichtspekulative Kampf und das Spielvermögen im Zweikampf sollen ausschlaggebend sein.

 

Die Abseitsfalle

Wenn allerdings eine Mannschaft angegriffen wird, kann sie im Rahmen ihrer Verteidigung eine taktische Abwehrmaßnahme ergreifen und einsetzen, die seit Einführung der Abseitsregel stets große Wirkung gezeigt hat, die Abseitsfalle. Auch wenn mit der Abseitsregel einem berechnenden, kalkulierten Spielzug entgegengewirkt werden sollte, entwickelte sich mit der Abseitsfalle ein taktisch begründeter Spielzug. Insbesondere im modernen Fußball, bei welchem die Taktik, ein planmäßiger Spielaufbau und eine solche Spielführung umfassenden Einzug hielten, gehört die Abseitsfalle zu den professionellen Instrumenten moderner Mannschaften. Bei der Abseitsfalle geht es darum, dass ein oder mehrere Angreifer von der verteidigenden Mannschaft durch koordiniertes Vorgehen ins Abseits gesetzt werden. Dabei bewegt sich die Verteidigungslinie, oftmals eine Viererkette, gleichmäßig vom eigenen Tor und Torwart weg, während einlaufende Angreifer im Moment der Ballabgabe dadurch in die sogenannte Abseitsfalle laufen.

 

Die Chance in der Abseitsfalle

Wenn eine Mannschaft, speziell deren Abwehrspieler, die Abseitsfalle und die damit verbundenen Kommunikations- und Bewegungsabläufe gut bis sehr gut beherrscht, ist die Chance sehr groß, dass sämtliche Spiel- und Angriffszüge der gegnerischen Mannschaft vereitelt werden. In der Historie des Fußballs, zeichneten sich hervorragend aufeinander abgestimmte Mannschaften dadurch aus, dass sie die notwendigen Spielzüge, die im Zusammenhang mit der Abseitsfalle stehen, hervorragend beherrschten. Ganze Generationen von Angreifern schlugen sich in der Vergangenheit damit bereits herum, dass sie bis zur letzten Verteidigungslinie des Gegners alles richtig machten, doch oftmals unklug und blind in solche Abseitsfallen hineintappten. Selbst Mannschaften, die nicht über herausragende Angreifer verfügen, können so Gegner mit großen Spielerpersönlichkeiten im Spielabschluss stören und empfindlich treffen. Eine Chance für viele Mannschaften mit eher durchschnittlichen Spielern Sturm.

 

Das Risiko in der Abseitsfalle

Das größte Risiko einer Abseitsfalle ist die Abseitsfalle selber. Die gleichzeitige Bewegung entgegen der Angriffsrichtung des Gegners, dass sich eher Wegbewegen vom eigenen Torwart und diesen praktisch völlig ohne einen Verteidiger an seiner Seite stehen zu lassen, birgt die größte Chance, aber auch genau so die größte Gefahr und das größte Risiko für die Abseitsfalle. Nicht ein Mitspieler darf beim erstellen der Abseitsfalle unbewusst ausscheren und womöglich mit einer zu langsamen oder ungelenken Bewegung diese auflösen. Ein zu langsamer Schritt kann dafür schon ausreichen, wenn der Schiedsrichter oder insbesondere der Linienrichter in diesem Moment auf der richtigen Höhe des Balls ist. Wenn der Angreifer in diesem Moment den Ball erhält und der Schiedsrichter erkennt keine Abseitsposition an, dann ha sich die gesamte verteidigende Hintermannschaft selbst eine Falle gestellt. Dieser Angreifer kommt jetzt frei zum Schuss, der Torwart steht vor einer besonderen Herausforderung. Genauso hat manche Abwehrreihe alles richtig gemacht, die Abseitsfalle stand, allein der Schiedsrichter erkannte diese nicht. Das anschließend gefallene Tor ist dann doppelt ärgerlich.